KRIEGSTAGEBUCH DES LUFTWAFFENFESTUNGS-BATTALIONS xxiv

17/09/1944

Unteroffizieresschule der Luftwaffe wird aufgelöst und Luftwaffenfestungs-Bataillon xxiv und XXVIII aufgestellt.

21/09/1944

Luftwaffenfestungs-Battalion xxiv und XXVIII werden im Bahnhof Oschatz (22.09.1944, 0.30 Uhr) verladen und mit Bestimmungsbahnhof Köln-Wahn zum II. Fallschirm-Korps in Marsch gesetzt. Transportführer: Oberstleutnant Werlein, Bataillonsführer Luftwaffenfestungs-Battalion XXVIII.

23/09/1944

6.00 Uhr: Köln-Mülheim - Transport wird geteilt.
Luftwaffenfestungs-Battalion xxiv wird nach Gemünd/Eifel weitergeleitet. Transportführer: Hauptmann Liniger, Bataillonsführer Luftwaffenfestungs-Battalion XXVIV.
13.00 Uhr: Ankunft in Gemünd/Eifel und Ausladung. Nach Rücksprache beim Generalkommando Lxxiv. Armee-Korps und der 89.Infanterie-Division wird das Bataillon in die 89.Infanterie-Division eingegliedert und hat bis 4 ....
20.00 Uhr: Bunkerstellungen (2.Verteidigungslinie) im Abschnitt Gemünd-Schleiden (entlang der Straße) östlich der Ortschaft Nierfeld-Olef (Bunker 64a = Bataillons-Gefechtsstand) zu beziehen.
Bataillon wird mit Waffen ausgestattet und erhält von der Division 3 Infanterie-Offiziere zur Ausbildung an neuen Waffen (Panzerfaust, Panzerschreck und R.W.43).

24/09/1944

Luftwaffenfestungs-Battalion xxiv wird mit sofortiger Wirkung der 347.Infanterie-Division taktisch unterstellt aber verbleibt jedoch Korps-Reserve des Lxxiv. Armee- Korps.

8/10/1944

Das Bataillon hält sich verladebereit.

14.30 Uhr: Bataillon erhält durch 89.Infanterie-Division (Major Johannes) folgenden Befehl: Das Bataillon wird nicht eingeladen, es hat sich sofort abmarschbereit zu machen und im rechten Nachbarabschnitt bei 275.Infanterie-Division nötigenfalls zum Einsatz zu kommen, Verlegung erfolgt im mot. Transport. Hierzu erforderlicher Kolonnenraum wird durch das Korps bereitgestellt und nach Olef zugeführt. Eintreffen in Olef etwa zwischen 15.30-16.00 Uhr. Der Kolonnenraum ist in Olef durch das Bataillon abzufangen. Zur Verstärkung der Bewaffnung werden dem Bataillon durch das Korps 20 le. MG zugeführt.
18.00 Uhr: Abfahrt der 1.3.Kompanie und des Bataillonsstabes nach Nideggen. Ankunft gegen 22.00 Uhr. Durch nicht ausreichende Einweisung durch Obermusikmeister Hübner, Übergabe von einigen Karten, Weiterbeförderung nach Zerkall.
23.30 Uhr: Ankunft des 1.Transportes in Zerkall. Papiermühle wird bis zum Eintreffen des 2.Transportes vorläufiger Gefechtsstand.
24.00 Uhr: Ordonnanzoffizier vom Stabe der 275.Infanterie-Division überbringt 6 Tschechische und 4 l.MG 42, 80 Panzerfäuste, davon 48 große und 32 kleine, 34500 Schuß Infanteriemunition, 2 LKW zur Beförderung von Munition und Gerät und ein Beiwagenkrad für den Kommandeur (bis 6.00 Uhr).

9/10/1944

02.00 Uhr: Ordonnanzoffizier überbringt 2 polnische, 2 (42ger) und 6 (34ger) le.MG's.
03.30 Uhr: Ankunft der 2. und Stabskompanie.
03.45 Uhr: Bekanntgabe des Bataillonsbefehls an die Kompanie führer.
Das Bataillon marschiert gelockert durch das Kalltal, Reigenfolge "1.Kompanie um 4.15 Uhr, 3.Kompanie um 4.25 Uhr, 2.Kompanie um 4.45 Uhr und Stabskompanie um 4.35 Uhr. Marschweg: Zerkall-Straßengabel, Zerkall-Bergstein und Zerkall-Simonskall über Zweifallhammer.
Ziel: Kradenberg 2 km. südlich Vossenack. Nach Eintreffen der Kompanien, auseinanderziehen und weitere Befehle des Korps abwarten.
Mit Hellwerden erreicht die Spitze den Kallbach hinter Mestrengermühle. Ordonnanzoffizier vom Infanterie-Regiment 983 (Oberst Schmitz) überbringt den Befehl, Bataillon soll sich rechts und links des Kallbaches einschanzen. Waffen, Munition und Gerät werden an die Truppe ausgegeben. Das Bataillon schanzt sich befehlsgemaß ein und wartet weitere Befehle des Regiments ab.
Unterstellung des Bataillons erfolgte vorübergehend an Oberst Feind, um dann endgültig im Regiment 983 (Oberst Schmitz) eingesetzt zu werden.
14.30 Uhr: Befehl zum Gegenangriff nach Nordwesten, rechter Streifen Jagen 70, links Straßengabel Mittellinie: Forsthaus Raffelsbrand- W.Bach. Bataillon wird an den Westausgang von Simonskall durch Hauptmann Fischer nachgeführt.
15.30 Uhr: Befehl zum Gegenangriff wird aufgehoben. Neuer Befehl: Das Bataillon bezieht Stellung an der Straße nach Germeter, 1.Kompanie Straßenkreuzung, 2.Kompanie rechts von 1.  3.Kompanie rechts von 2., Stabskompanie bleibt in Reserve.
16.30 Uhr: Abmarsch der Kompanien in die befohlenen Räume, erreichen wir nicht, da es völlig dunkel ist, daß Gelände unbekannt ist und keine Einweiser gestellt werden. Durch Spähtrupps werden die Kompanien gegen 3.00 Uhr festgestellt. Die Straße nach Germeter wurde nicht erreicht, die Kompanien lagen an der Versorgungsschneise.
  • BUNKER KARTE PETERBERG - OCHSENKOPF
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10/10/1944

02.00 Uhr: Zuteilung von Hauptmann Wohlrab als militärischer Berater (Bataillons-Gefechtsstand Forsthaus Raffelsbrand).
04.00 Uhr: Eintreffen von Hauptm. Wohlrab auf dem Gefechtsstand. Regimentsbefehl an Bataillon: Feind am 10.10 in den Rücken der Bunkerstellung eingedrungen in Bataillonsstärke mit 4-5 Panzern, hat sich anscheinend der Straße entlang eingeschanzt und steht vereinzelt mit Panzern auf der Straße.
Auftrag: Einheit Liniger richtet sich in und in Anlehnung an Kampfanlagen von 372 - 104, sowie bei 5/6 zur Abwehr ein mit dem Auftrage feindliche Angriffe in den Rücken der Kampfanlagen zu verhindern. Außerdem sind in den Raum nördlich der Straße, Stoßtrupps vorzutreiben, die feindliche Teilkräfte zu vernichten haben. In Zusammenarbeit mit Hauptmann Mattäi sind diesem Stoßtrupp Panzernahkampftrupps mitzugeben.
Meldung über Einsatz und Gliederung bis 9.00 Uhr.
06.15 Uhr: Bataillons-Befehl an 1. 2. 3. und Stabskompanie über Einsatz ausgegeben: 1.Kompanie bleibt in der Stellung an Straße nach Germeter liegen; 3.Kompanie rechter Flügel Anschluß an 1., linker Anschluß an Bunker 5/6; 2.Kompanie stellt die Verbindung zwischen Bunker 5/6 und 104 her, Stabskompanie bleibt hinter Bunker 372 in Reserve. 1.Kompanie, Hauptmann Fischer, 2.Kompanie Oberleutnant Wahl, 3. Oberleutnant Krahlik, Stabskompanie Leutnant Nolte. Stabs-Gefechtsstand Forsthaus Raffelsbrand.
07.15 Uhr: 2. und 3.Kompanie auf dem Marsch in die neue Stellung.
07.30 Uhr: Stabskompanie Bereitstellungsraum erreicht.
07.40 Uhr: Angriff in Abschnitt der 1.Kompanie, Angriff wurde im Gegenstoß abgewehrt.
09.40 Uhr: Verbindung durch 2.Kompanie zwischen Bunker 104 und 5/6 hergestellt.
Seit Beginn des Angriffs schweres Granatwerferfeuer und Artilleriefeuer auf den gesamten Bataillons-Abschnitt.
10.50 Uhr: Befehl an Leutnant Wahl: 1. Zug von der Stabskompanie macht einen Gegenstoß umfaßt den Feind vom Bunker P2 ausgehend in die Flanke und im Rücken.
Oberleutnant Krahlik (3.Kompanie) liegt 100 m nordostwärts Bunker 110, 200 m vor dem Amerikaner, Krahlik greift in Richtung Norden auf Bunker 5/6 an (Spruch wurde von Oberleutnant Ferdinand durchgegeben).
11.30 Uhr: Meldung von 1.Kompanie: 1.Kompanie macht einen Gegenstoß.
11.30 Uhr: Jagdangriffe.
11.35 Uhr: Befehl an 3.Kompanie (Oberleutnant Krahlik): 3.Kompanie greift unter Verbindungsaufnahme mit 1.Kompanie gegen Straßengabel an, wirft den Feind und geht vor und nimmt Verbindung mit Bunker 5/6.
12.00 Uhr: 60 Schuß Artilleriefeuer auf Jagen 70, südostwärts Bunker 45.
12.15 Uhr: Befehl an Oberleutnant Krahlik: Spähtrupp vortreiben, Anschluß zur 1.Kompanie, warten bis Granatwerferfeuer auf Straßengabel liegt, dann angreifen.
Dauernd Granatwerferfeuer und Artilleriebeschuß auf unseren Abschnitt.
13.25 Uhr: Feuerüberfall mit Granatwerfer, 60 Schuß auf Straßengabel, Angriffsbefehl an 3.Kompanie ergangen.
13.30 Uhr: Befehl an 1.Kompanie: 3.Kompanie greift an nach 60 Schuß Granatwerferfeuer von südlich Straßenkreuz nach Norden. 1.Kompanie greift an, wenn 3.Kompanie linken Flügel 1.Kompanie erreicht hat.
13.45 Uhr: Fliegerangriff durch Jabo mit Bomben und Bordwaffen.
14.50 Uhr: Fliegerangriff durch Jabo mit Bomben und Bordwaffen.
15.35 Uhr: Feindlicher schwerer Artilleriebeschuß auf unseren Stellungen. 3.Kompanie hat noch nicht angegriffen.
16.00 Uhr: Angriff wird nicht mehr durchgeführt, Kompaniechef Krahlik wird zur Lagebesprechung auf den Bataillons-Gefechtsstand befohlen.
16.45 Uhr: Bataillonsbefehl an alle Kompanien: Bataillon richtet sich zur Verteidigung ein. Grenze rechts zu Zug Leutnant Reinardt, Schneise 100 m nördlich 372 nach Nordwesten verlaufend, Grenze links Bunker 104.
es werden eingesetzt: 1.Kompanie rechts an rechter Bataillonsgrenze, Trennlinie zur Kompanie P2 Straße einschließlich. 3.Kompanie Mitte, Grenze rechts P2 ausschließlich, Straße einschließlich, über 113 höhe 485,3 Bunker 5/6 einschließlich. 2.Kompanie links 5/6 ausschließlich, 104 einschließlich. Stabskompanie bleibt als Bataillonsreserve im befohlenen Raum am Hinterhang zwischen Bunker 372 und Kompanien graben sich ein. Alle feidwärts führenden Schneisen, Straßen und Wege sind stützpunktartig zu besetzen (Panzerfaust). 2/3 des Bataillons sind ständig wach, 1/3 ruht in den Schützenlöchern.
Bein den Kompanien ist ein Offizier vom Grabendienst einzuteilen, der für die Sicherheit der Kompanie-Abteilung verantwortlich ist. Jede Kompanie stellt 2 Melder zum Bataillonsstab. Verpflegungsempfang wird durch Bataillon befohlen.
Parole wird mündlich durchgegeben.
16.50 Uhr: Eigenes Granatwerferfeuer auf Straßenkreuz.
17.00 Uhr: Granatwerferfeuer von VB. 5/6 angefordert und abgefeuert.
17.05 Uhr: 3 Panzer mit deutschen Abzeichen.
17.07 Uhr: 3.Kompanie greift selbständig an, wirft Amerikaner zurück, steht 50 m vor dem Straßenkreuz.
18.00 Uhr: Infanterie feuert im Rücken und rechter Flanke, vermutlich feindlicher Spähtrupp bei 1.Kompanie durch gesickert. Südlich 372a Gewehrfeuer und aus Waldstücke unmittelbar vor dem Gefechtsstand MG-Feuer. Bunker 372a und 372 sigeln sich ein. Zwischen IG.3 und Schneise ist ein lücke entstanden.
20.00 Uhr: Erneute überprüfung vor ges. H.K.L. rechts Lt. Pi.16. 3/1055, Luftwaffenfestungs-Bataillon V, Abschnitt Hauptmann Arlimar. Linke 1. Luftwaffenfestungs-Bataillon xxiv, bis 5/6, 3. Luftwaffenfestungs-Bataillon bis 104 . . . . xxiv.
Kompaniegrenze linker FLügel Hauptmann Arlimar, wird in der Nacht Norden . . . . keine . . . . .
Gefechtsaufklärungsbefehl an Kompanien ergangen. Meldung hat an Bataillon zu erfolgen.
In der Nacht Gewehrfeuer, Granat- und Artilleriefeuer.
Von Hauptmann Fischer und Oberleutnant Trinkhaus fehlt jede Nachricht.
HORIZONTAL FLOURISH LINE



Source:
Museum "Hürtgenwald 1944 und im Frieden" - Vossenack

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