Elmen: Fotoseite 17

HOCHWASSER (AUGUST 2005)

Am 22.08.2005 trat westlich von Elmen der Lech über die Ufer. Die Holzbrücke nach Klimm war von der Straße abgeschnitten. Die B198 Lechtal Bundesstraße ins obere Lechtal war ab Elmen nicht mehr befahrbar.

Ein Bild von der Verwüstung in Elmen:


Auch in anderen Dörfern des Lechtals schlug das Schiksal zu. Von Steeg flussabwärts mussten laufend Menschen aus den gefährdeten Häusern evakuiert werden.

Häselgehr Steeg
Hägerau (1) Hägerau (2)


Am 23.08.2005 gab es dann erstes Aufatmen. Der Lech hatte aufgehört zu steigen. Das Wasser zog sich langsam zurück.

Zu einer großen Baustelle kam es bei der neuen Klimmbrücke. Hier hat der Lech den doppelten Grund (wie bisheriges Flussbett) in Besitz genommen. Es müssen eine neue Lechverbauung und die Zufahrt nach Klimm, mit einer Brückverlängerung, gemacht werden.

Sicht von der Klimmer Holzbrücke:

Noch ein Bild von der überflutung in Elmen:

Die große Wassermassen kamen übernacht vom Montag 22.08. auf Dienstag 23.08. Und so ist das angekündigte Militärkonzert buchstäblich ''ins Wasser gefallen''.

Glücklicherweise liegt Elmen auf einem höheren Schuttkegel und so konnte der Lech, der sein Bett verlassen hatte, das Dorf nicht erreichen. Der Lech teilte sich ca. 200 m oberhalb der Klimmbrücke und riss alles, was ihm im Weg stand, weg. Das Trafohäuschen und 4 Städel (Schuppen) mit Inhalt. Das waren 2 große Traktoren, ein großer Heulader, sämtliche Holzbearbeitungsmaschinen und viel gestappeltes Holz (geschätzter Wert über 1 Mio. Schilling).

Das Wasser kam schon um 1 Uhr in der Nacht über die Ufer. Christl Perl vom Elmerhof bemerkte es vermutlich als Erste. Sie schaute zum Fenster hinaus, weil großes Getöße zu hören war und sah zwischen dem Elmerhof und dem Haus davor einen großen Baumstamm vorbeischwimmen. Sie rief dann gleich den Bürgermeister und dann musste die Familie Perl evakuiert werden, da das Wasser durch die Unterführung wie ein reisender Fluss Richtung Elmerhof und weiter ins Feld rann. Das Wasser blieb dann im Gesamten mittleren Feld bis zur Elmer Dorfeinfahrt stehen, rechts und links von der Bundesstraße. Aber sonst hat es kein Haus getroffen. Es war nur Flurschaden (mit reichlich Holz, Schlamm und Baumstämmen). Die ganzen Felder sind vom Schlamm und Geröll bedeckt.

               

Die neue Klimmbrücke steht jetzt alleine da. Die Zufahrt zur Brücke ist weg. Es schaut so aus, als hätte man die Brücke nur ein Drittel über den Lech gemacht, und die anderen 2 Drittel haben keine Brücke. Auch die Bäume auf der Elmer Uferseite sind auf einer Länge von ca. 300 m nicht mehr da. Die Kapelle stand bis zu einem halben Meter unter Wasser.

In Elmen ist alles nur Materialschaden, der wieder ersetzbar ist. Anders schaut es im oberen Inntal, Vorarlberg und in der Schweiz aus. Da gab es sogar Tote. Das Wasser im Lechtal kam alles von Lech und Warth. Das war der Ausgangspunkt und so ist natürlich dort oben im Tal alles noch viel schlimmer, z.B. wurde in Steeg ein Haus z.T. weggerissen, das Hallenbad und die naheliegenden Häuser wurden im Erdgeschosse alle überflutet. Der Lech hatte so eine Wassermenge, dass er drei Brücken mitgenommen hatte und so ging es durchs ganze Tal. Er hatte in Grießau an der Messstelle 4 m. Schreckliches Ausmaß hat er natürlich im Raum Höfen, Reutte und Pflach, aber nur Materialschaden.

Ein Urlaubsgast konnte, kurz vor seiner Abfahrt, diese Fotos machen:

Die kleine Jana und ihr Opa Alfred Perl können schon wieder lachen. Die Feuerwehr musste das Mädchen in der Nacht auf Dienstag mit einem Seil über die Lechfluten hieven.

 

 

 

 

 


Der Lech nach dem Hochwasser:

Im Grunde hat Elmen das Hochwasser vom August gut überstanden und es wurde vom Bundesheer eine Belfsbrücke aus Stahl nach Klimm hinüber gebaut. Es wird eine neue Verlängerung der Holzbrücke geplant: der Lech wird hier ja so breit gelassen wie er jetzt ist.